Klärgas

Klärgas: ein Energieträger aus Klärschlamm

Klärgas ist eine Form von Biogas, das durch anaerobe Fäulungsprozesse entsteht, ähnlich wie natürliches Faulgas in Sümpfen oder auf Reisfeldern. Die für seine Entstehung verantwortliche Biomasse ist hierbei allerdings fetthaltiger Klärschlamm, der bei der Abwasserreinigung anfällt. Und obwohl Klärgas nur ein Nebenprodukt ist, lässt es sich auf vielfältige Weise nutzen. Das Lexikon von Vegan Strom klärt auf.

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Wie entsteht Klärgas?

Klärgas bildet sich durch nahezu identische Prozesse, die auch in herkömmlichen Biogasanlagen ablaufen. Bei der Abwasserreinigung fallen in der Vorklärung Fett und Primärschlamm ab, im weiteren Verlauf bauen Mikroorganismen Verunreinigungen darin ab. In der Nachklärung setzt sich dieser Schlamm zusammen mit den Bakterien am Boden ab. Von dort gelangt er schließlich in sogenannte Faultürme oder Faulbehälter, wo er gelagert und weiterverarbeitet wird. Bei einer erhöhten Temperatur von etwa 35 Grad Celsius und unter anaeroben, also sauerstoffarmen oder -freien Bedingungen, zersetzen die Mikroorganismen die verbleibenden organischen Bestandteile der Biomasse. Dabei entsteht das Faul- oder Klärgas, welches überwiegend aus Methan (etwa 60 bis 70 %) und Kohlenstoffdioxid (etwa 30 bis 40 %) besteht. Des Weiteren sind auch geringe Mengen anderer Spurenstoffe enthalten, zum Beispiel Wasserstoff und Schwefelwasserstoff. Das Gas wird anschließend gefiltert und kann dann zur Wärme- oder Energieerzeugung genutzt werden. Der Prozess baut den zersetzten Schlamm so weit ab, dass er ohne Geruchsbelästigung entwässert und problemlos entsorgt werden kann.

 

Wie wird Klärgas genutzt?

Da es sich bei Methan um ein umweltschädliches Treibhausgas handelt, kann und darf Klärgas nicht einfach in die Atmosphäre entweichen. Aus diesem Grund wird es zum Beispiel abgefackelt, ähnlich wie es mit dem unerwünschten Erdgas bei der Erdölförderung geschieht. Allerdings versuchen viele Kläranlagen, diese Verschwendung zu unterbinden und das energiereiche Gas zu nutzen. Dies geschieht etwa durch seine Verfeuerung in Heizkesseln, um Wärmeenergie für die Faultürme oder andere Verbraucher bereitzustellen. Allerdings wird bei dieser Methode oftmals weitaus mehr Wärme erzeugt, als letztendlich vor Ort genutzt werden kann.

Weitaus sinnvoller ist daher die Aufarbeitung des Klärgases, um seine Qualität und somit Energiedichte zu erhöhen, und die anschließende Verwertung in einem Blockheizkraftwerk. Mithilfe der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird hierbei ebenfalls die nötige Prozesswärme für den Betrieb und das Heizen des Klärwerks erzeugt, jedoch zusätzlich Strom produziert. Dieser versorgt dann entweder ebenfalls Verbraucher vor Ort, zum Beispiel Pumpen oder andere Aggregate, oder es erfolgt bei Überschuss eine gewinnbringende Einspeisung in das Stromnetz.

 

Die Nutzung von Klärgas ist nachhaltig, aber nicht vegan

Bei Biogas, zu dem auch Klärgas gehört, handelt es sich um einen regenerativen Energieträger. Zudem ist die Verstromung von Gasen, die bei der Abwasserreinigung oder Müllverwertung entstehen, weitaus sinnvoller als eine thermische Entsorgung. Allerdings ist die Nutzung von Biogas zur Energieerzeugung nicht so umweltfreundlich, wie viele Menschen denken. So schaden der intensive Anbau von Energiepflanzen sowie die Nutzung von chemischen Düngern und Pestiziden den Böden. Oder aber das Gas wird aus Mist oder Gülle gewonnen, den Abfallprodukten der Massentierhaltung. Und da nie vollständig sicher ist, wo das verstromte Biogas herkommt oder wie genau es gewonnen wurde, findest Du es nicht im Energiemix von Vegan Strom. Wir achten nicht nur darauf, dass der von uns angebotene Strom aus sauberen und nachhaltigen Quellen stammt, sondern ebenfalls, dass bei seiner Erzeugung keine Lebewesen oder Ökosysteme zu Schaden kommen. Auch Du kannst mit Deinem Stromanbieter das Tierwohl unterstützen. Wechsele hierfür einfach zu uns und hilf mit, die Welt ein klein wenig besser zu machen.

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