Ist Kohle eine vegane Energiequelle?

Über die Vorteile & Nachteile des Kohlestromes in puncto Tierschutz

Wie vegan ist Kohlestrom?

Die Verbrennung von Kohle zur Energiegewinnung reicht mehrere tausend Jahre zurück. Bereits seit Beginn des Elektrizitätszeitalters dient Kohle zudem als eine der wichtigsten Energiequellen. Gleichzeitig bedeutet das Verbrennen von Kohle die Freisetzung von Schadstoffen und klimaschädlichen Treibhausgasen. Sie greifen auf vielfältige Weise in die natürlichen Ökosysteme unseres Planeten ein. Vegan Strom erklärt, warum die Menschheit endlich aus der Kohleverstromung aussteigen muss.

Kohle: Eine Energiequelle der Vergangenheit

Kohle ist neben der Biomasse einer der ältesten Brennstoffe der Menschheit. Ihre Geschichte reicht etwa 300 Millionen Jahre zurück, in die Zeit, als Pflanzen erstmals die Fähigkeit entwickelten, den Holzfaserstoff Lignin auszubilden. Bakterien und Pilze konnten Lignin zunächst nicht zersetzen, sodass holzige Pflanzenteile nicht verrotteten. In sumpfigen Regionen sanken sie stattdessen in die Erde hinein und wurden im Lauf der Zeit zu Torf verdichtet. Wenn dieser durch die Bewegungen des Erdmantels in tiefere Schichten absank, dann härtete er schrittweise zu Braunkohle und Steinkohle aus. Unter besonders extremen Bedingungen entstand auf diese Weise sogar Graphit.

Die Menschheit nutzt Kohle bereits seit der Bronzezeit als Brennstoff: Auf den britischen Inseln fanden Archäologen Reste von Scheiterhaufen, wie sie vor rund fünftausend Jahren zur Feuerbestattung eingesetzt wurden. In diesen ließen sich Kohlerückstände nachweisen. Der griechische Naturforscher Theophrastos von Eresos (ca. 371 – 287 v. Chr.) beschrieb außerdem, dass zu seiner Zeit in Griechenland und Italien Kohle zum Schmelzen von Metallen zum Einsatz kam.

Angesichts der langen Geschichte der Kohlenutzung lag es also nahe, diese auch zur Erzeugung von Strom zu verwenden. Bereits eines der ersten Kraftwerke der Menschheit, die Edison Electric Light Station, die 1882 in London zur Erzeugung von Strom für die Straßenbeleuchtung errichtet wurde, nutzte Kohle als Energiequelle.

Warum wir die Kohleverstromung beenden sollten

Dass Kohle keine wirklich effiziente Energiequelle ist, war bereits zu jener Zeit bekannt. Wie bei allen konventionellen Energieträgern kann zum einen nur ein Teil der bei der Verbrennung entstehenden Wärme in Strom umgewandelt werden, während der Rest als Abwärme verloren geht. Zudem bleiben bei der Verbrennung von Kohle Aschereste zurück, die überhaupt nicht zur Energiegewinnung beitragen. Dass sowohl Stein- als auch Braunkohle trotzdem bis heute in Kraftwerken zum Einsatz kommen, liegt vor allem an der leichten Verfügbarkeit des Rohstoffes. Viele Lagerstätten sind im Tagebau erschließbar. Trotzdem sprechen mehr Punkte gegen die Verwendung von Kohle als für sie.

Vorteile der Stromerzeugung mittels Kohle

1.) Kohle ist weltweit und relativ leicht verfügbar.

Da Kohle überall dort entstehen konnte, wo holzige Pflanzen unter Luftabschluss vor der Zersetzung geschützt waren, existieren weltweit zahlreiche Lagerstätten. Viele von ihnen sind allerdings heute bereits aufgebraucht. In Deutschland gab es große Steinkohle-Lagerstätten im Ruhrgebiet. Braunkohle findet sich im Mitteldeutschen Braunkohlrevier, das sich von Altenburg in Thüringen über Leipzig in Sachsen bis nach Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) erstreckt.

2.) Die Kohleverstromung ist gut erforscht und günstig.

Seit dem ersten Kohlekraftwerk von 1882 wurde die zugrundeliegende Technologie ständig weiter verbessert. Die modernsten Kohlekraftwerke erreichen daher einen Wirkungsgrad von bis zu 45 Prozent. Der Einsatz von Kohle ist damit zumindest kurzfristig günstiger als das Entwickeln neuer Technologien, wenn man weiterhin die tatsächlichen Kosten nicht internalisiert, also die entstandenen Schäden nicht in den Preis einberechnet.

Nachteile der Stromerzeugung mittels Kohle

1.) Kohle ist der ineffizienteste fossile Energieträger.

Ihre Energiedichte liegt je nach Art bei 5 bis 9 Kilowattstunden je Kilogramm und somit meist deutlich unter der von Erdöl und Erdgas (etwa 12 kWh/kg).1 Das bedeutet, dass ein Kohlekraftwerk zur Erzeugung einer bestimmten Energiemenge wesentlich größere Mengen des eingesetzten Brennstoffs benötigt als ein Öl- oder Gaskraftwerk. Dementsprechend muss also auch mehr Kohle gefördert werden.

2.) Die weltweiten Kohlevorräte gehen zur Neige.

Da Kohle bereits seit Jahrhunderten als Brennstoff Verwendung findet, ist bereits ein großer Teil der weltweiten Kohlevorräte aufgebraucht. Zwar bildet sich Kohle auch heute noch aus abgestorbenem Pflanzenmaterial neu, doch dieser Prozess dauert viele Millionen Jahre, sodass aus menschlicher Sicht die heute aufgebrauchten Vorräte unwiederbringlich verloren sind.

3.) Der Kohlebergbau zerstört ganze Landschaften.

Tagebaue, in denen Braunkohle abgebaut wird, reißen viele Quadratkilometer große Löcher in die Landschaft. Der Steinkohleabbau erfolgt häufig im Tiefbergbau. Dieser kann zu Hebungen und Senkungen des Bodens führen. Dadurch werden nicht nur natürliche Ökosysteme zerstört, sondern auch Menschen aus ihrer angestammten Heimat vertrieben.

4.) Die Kohleverstromung setzt Treibhausgase und Schadstoffe frei.

Denn Kohle besteht zum größten Teil aus Kohlenstoff, dessen Verbrennung das klimaschädliche Kohlenstoffdioxid erzeugt. Daneben fallen auch andere Schadstoffe wie Schwefel sowie geringe Mengen radioaktiven Materials an, das in den kohlehaltigen Erdschichten gelagert ist. Zwar filtern moderne Kohlekraftwerke ihre Abgase, vollständig reinigen können sie sie aber nicht. Kohlekraftwerke stehen besonders wegen ihres hohen CO2-Ausstoßes in der Kritik. Kohlebefürworter führen in Diskussionen gern an, dass im indischen Tuticorin im Jahr 2017 das weltweit erste C02 freie Kohlekraftwerk ans Netz ging. Hier wird in einem sehr aufwändigen Verfahren das CO2 in Natriumkarbonat, einem Grundstoff der chemischen Industrie, umgewandelt. Dennoch bleibt die Kohleverstromung ein schmutziges Geschäft, denn auch die Rückstände in den Filteranlagen müssen entsorgt und gelagert werden.

5.) Kohlekraftwerke können sich nicht energetisch amortisieren.

Selbst die modernsten Kohlekraftwerke erreichen nur einen Wirkungsgrad von etwa 45 Prozent, häufiger sind 30 bis 40 Prozent. Die restliche in der Kohle gespeicherte Energie geht als Abwärme und in Form von Asche und Abgasen verloren.

Die Zeit des Kohlestroms ist vorbei

Lange Zeit war Kohle von großer Bedeutung für die Menschheit. Vom Brennstoff der antiken Metallverarbeitung bis hin zur Energiequelle der Industrialisierung und der frühen Elektrifizierung war sie ein Motor der technologischen und kulturellen Entwicklung. Doch darüber sollte nicht vergessen werden, dass ihre Verbrennung in industriellem Maße entscheidend zur heutigen Klimakrise beitrug und dass auch ihre Förderung direkte Auswirkungen auf die Umwelt hatte beziehungsweise noch immer hat. Kohlestrom kann unter keinen Umständen als vegan bezeichnet werden.

Dabei gab es schon immer Energiequellen, die Umwelt und Klima viel weniger belasten. So war bereits das erste Kraftwerk der Welt ein Wasserkraftwerk, errichtet in der nordenglischen Grafschaft Northumberland. Heute stellen moderne Kraftwerke große Mengen an klimaneutralem und umweltfreundlichem Strom zur Verfügung. Vegan Strom übernimmt deshalb Verantwortung und bietet Dir Strom aus Solarenergie, Geothermie und Gezeitenkraftwerken. Diese sind nicht nur gut für die Umwelt, es kommen weder Mensch noch Tier zu schaden. So kannst Du Dir sicher sein, dass Du jederzeit nur wirklich nachhaltige Energiequellen nutzt.

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