Atomkraft


Atomkraft: Anhaltende Kontroversen um einen Energieträger




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Mittels Atomkraft wird seit den 1950er Jahren in großtechnischer Nutzung Strom erzeugt. Hierbei zerfällt der Atomkern eines Uran- oder Plutonium-Isotops bei induzierter Kernspaltung. Die dabei freigesetzte Energie wird in Wärmeenergie umgewandelt. Diese kommt zum Verdampfen von Wasser zum Einsatz. Der Wasserdampf treibt anschließend Turbinen an, die Strom generieren. Erfahre im Vegan Strom-Lexikon, wie sich die Technologie entwickelte und wo ihre Vor- und Nachteile liegen.

Die Entstehungsgeschichte der Atomkraft: Von der Bombe zum Kraftwerk

Die ersten Experimente zur Radioaktivität wurden bereits um 1890 mit dem Ziel durchgeführt, Kernreaktionen besser zu verstehen. Die induzierte Kernspaltung von Uran hingegen entdeckten Otto Hahn und Fritz Straßmann erst 1938. Kurz darauf erkannte die Wissenschaft, dass hierbei eine Kettenreaktion möglich ist, da für eine Spaltung nur ein Neutron notwendig ist, jedoch im Anschluss weitere freigesetzt werden. Diese Erkenntnis verdeutlichte schnell die praktischen Anwendungsmöglichkeiten.

Zunächst konzentrierte sich vor allem die militärische Forschung während des Zweiten Weltkriegs auf die Atomkraft. Hierbei ist zuerst das sogenannte „Manhattan-Projekt“ zu nennen, welches der Physiker Robert Oppenheimer leitete. Ihm und seinem Team gelang Ende 1942 die erste kontrollierte nukleare Kettenreaktion in Chicago. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen gipfelten schließlich in der Zündung der ersten Atombombe am 16. Juli 1945 auf einem Testgelände in der Wüste New Mexikos. Wenige Wochen später erfolgten mit „Little Boy“ und „Fat Man“ die Bombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki.

Sowohl die USA als auch die UdSSR forschten nach Kriegsende weiter an der Atomkraft. Ziel war nun nicht mehr eine ausschließlich militärische Nutzung, sondern auch der zivile Einsatz. So erzeugte im US-Bundesstaat Idaho 1951 erstmals ein Versuchsreaktor elektrischen Strom. Das erste großtechnische Kernkraftwerk entstand im Jahr 1954 in Obninsk bei Moskau. Der erste Forschungsreaktor in Deutschland ging 1957 in Garching bei München in Betrieb. In den nächsten Jahrzehnten wurde eine Vielzahl an Atomkraftwerken mit stetig steigender Leistung gebaut. Vor allem die Ölkrise in den 1970er Jahren beschleunigte diese Entwicklung.

Am 26. April 1986 ereignete sich die Kernschmelze in Tschernobyl, die große Teile Russlands und Europas der Radioaktivität aussetzte. Infolgedessen wuchs die Kritik an der Atomkraft enorm. Es formierte sich die Anti-Atomkraft-Bewegung. Im Jahr 2000 beschloss die deutsche Bundesregierung den Ausstieg aus der kommerziellen Nutzung der Kernenergie bis etwa 2020. 2010 wurde eine letzte Laufzeitverlängerung der Kraftwerke akzeptiert. Der Beschluss war jedoch politisch sowie gesellschaftlich heftig umstritten. Nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima 2011 kam es zum Atom-Moratorium, das eine umfangreiche Sicherheitsprüfung aller deutschen Atomkraftwerke und die Abschaltung von acht Anlagen nach sich zog. Infolgedessen wurde schließlich auch die Laufzeitverlängerung wieder aufgehoben. Die Abschaltung der noch verbleibenden sechs AKWs soll bis spätestens 2022 erfolgen.

Die Vor- und Nachteile der Atomkraft

Wie jede Energiequelle hat auch Atomkraft ihre Vor- und Nachteile. Durch die Nutzung von Kernenergie werden weitaus weniger fossile Brennstoffe verbraucht. Außerdem können Atomkraftwerke viel Energie aus geringen Mengen spaltbaren Materials gewinnen. Preisschwankungen, wie sie bei Kohle oder Erdöl vorkommen, existieren nur in geringem Maße. Nicht zuletzt ergeben sich durch den „Atomstrom“ weniger CO2-Emissionen. Die Folge sind eine bessere Luftqualität und die Verminderung der globalen Erderwärmung.

Doch so praktisch die Atomkraft auf den ersten Blick auch scheint, ist sie dennoch alles andere als umweltfreundlich. Schlimmer noch: Sie ist sogar extrem gefährlich. Tragödien wie in Tschernobyl oder Fukushima haben die Risiken der Atomkraft deutlich aufgezeigt. Doch auch ohne Nuklearkatastrophe stellt die Strahlung ein immenses Risiko dar, sodass selbst kleine Störfälle in Kernkraftwerken dramatische Auswirkungen haben können. Hinzu kommt die Tatsache, dass sowohl die Gewinnung von Uran als auch die Entsorgung des spaltbaren Materials nach seiner Verwendung ebenfalls kompliziert und gefährlich sind. Ausgebrannte Brennstäbe können auch nach Tausenden von Jahren noch hochradioaktive Strahlung abgeben. Bis heute ist das Problem der sicheren Endlagerung nicht gelöst. Kernreaktoren haben außerdem nur eine sehr begrenzte Lebensdauer, sodass immer neue, kostspielige Anlagen errichtet werden müssen. Der Rückbau der alten Atomkraftwerke ist extrem aufwendig und zählt damit auch zu den Ewigkeitskosten der Kernenergie. Nicht zuletzt geht noch eine Gefahr von der Rüstungsindustrie aus, denn trotz unterschiedlichster internationaler Abrüstungsabkommen ist das Risiko, dass Kernkraft für militärische Zwecke genutzt wird, stets gegeben.

Atomkraft, nein danke! Vegan Strom, ja bitte!

Die Blütezeit der Atomkraft ist schon lange vorüber und mit dem kommenden Atomausstieg im Jahr 2022 ist ihr Ende in Deutschland ohnehin besiegelt. Wir von Vegan Strom finden: Das ist gut so! Denn die hohen Risiken bei der Nutzung von Kernenergie sowie die problematische Lagerung sind alles andere als wünschenswert. Regenerative Energien sind hingegen nicht nur besser für die Umwelt, sie sind außerdem auch viel sicherer für die Menschen und die Tiere. Vegan Strom hat es sich zum Ziel gemacht, auf Energiequellen zu setzen, die nicht nur erneuerbar, sondern auch ungefährlich für alle Lebewesen sind. Daher beziehen wir den Strom, den wir anbieten, nur von Lieferanten, deren Kraftwerke keine Gefahr für die Geschöpfe der Erde darstellen. Hierzu zählt überwiegend Energie aus Photovoltaik und Solarthermie. Möchtest auch Du mit deinem Stromanbieter das Wohl der Tiere unterstützen, dann wechsele noch heute zu Vegan Strom!

→ Warum Atomkraft nicht vegan ist, erfährst Du hier!

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