Endenergie
Endenergie: Was bleibt bei der Energieerzeugung übrig?
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Die Umwandlung von Energie, die bei der Bereitstellung von Strom und Wärme sowie bei der Herstellung von Kraftstoffen geschieht, unterliegt immer Verlusten. Das heißt, dass aus einem Primärenergieträger neben dem eigentlichen Endprodukt immer auch eine Energieform entsteht, die für uns nicht mehr nutzbar ist – meist thermische Energie in Form von Abwärme. Die vom Verbraucher letztendlich verwertbare Energie wird als Endenergie bezeichnet. Das Vegan-Strom-Lexikon klärt auf.
Beim Umwandeln von Primär- in Endenergie ergeben sich Verluste
Energieträger lassen sich niemals zu einhundert Prozent verwerten. Zwar kann Energie nach den Grundprinzipien der Physik nicht verlorengehen, dennoch sind einige Formen für uns einfach nicht nutzbar, vorrangig thermische Energie in Form von Reibungsverlusten oder ähnlichem. Nach dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, dem sogenannten Entropiesatz, ist dieser Prozess irreversibel, denn in einem abgeschlossenen System kann die Entropie nur konstant bleiben oder zunehmen.
Wie viel Endenergie sich nach allen erforderlichen Umwandlungsprozessen aus dem Primärenergieträger gewinnen lässt, beschreibt der Wirkungsgrad. Dieser kann jedoch je nach Energiequelle und Kraftwerks- beziehungsweise Motorentechnologie sehr unterschiedlich ausfallen. Mit etwa 90 Prozent haben Wasserkraftwerke bei der Energieerzeugung den höchsten Wirkungsgrad, gefolgt von Windkraft mit etwa 50 Prozent. Wärmekraftwerke erreichen je nach genutztem Energieträger etwa 30 bis 45 Prozent, hierbei ist Erdgas in modernen Anlagen am effektivsten und Braunkohle in älteren Kraftwerken am schlechtesten. Mithilfe der Kraft-Wärme-Kopplung, bei der auch die thermische Energie teils mitgenutzt wird, können jedoch kombinierte Nutzungsgrade von 80 bis 90 Prozent erreicht werden. Bei Solarzellen liegt der Wirkungsgrad etwa bei 20 Prozent. Folglich wandeln sie nur ein Fünftel der eintreffenden Sonneneinstrahlung in elektrischen Strom um.
Verbrauch von Endenergie in Deutschland
In Deutschland finden nur ungefähr 20 Prozent der gesamten Endenergie in Form von Strom Verwendung (Stand 2017). Nahezu die Hälfte des gesamten Verbrauchs entfällt hingegen auf Wärme, welche überwiegend aus Gas, jedoch auch aus anderen Brennstoffen wie Brennholz und Kohle, zu gewissen Teilen auch aus Heizöl gewonnen wird. Der Rest der Endenergie entfällt auf Kraftstoffe und andere Mineralölprodukte, die für den Verkehrssektor, aber auch für die Industrie eine wichtige Rolle spielen. Dies ist auch der Grund, warum trotz der nahezu vernachlässigbaren Stromerzeugung in Ölkraftwerken so viel Erdöl bei uns verbraucht wird.
Allerdings sei an dieser Stelle noch gesagt, dass der Begriff Endenergie selbst noch nicht die wirklich verwertete, sondern nur die verwertbare Energie beschreibt, die beim Endverbraucher in Form von Strom, Wärme oder Kraftstoff ankommt. Es handelt sich also um die Energiemenge beim „Übergabepunkt“. Bei der eigentlichen Nutzung, wie dem Antrieb von Geräten und Motoren mit Strom bzw. Benzin oder der Verfeuerung von Brennstoffen zum Heizen, ergeben sich ebenfalls noch einmal Energieverluste. Was letztendlich wirklich verwertet wird, wird mit dem (unscharf verwendeten) Begriff Nutzenergie bezeichnet.
Endenergie muss umweltfreundlicher werden
Am Verbrauch von Endenergie wird deutlich, wie sehr wir noch von fossilen Energieträgern abhängig sind, vor allem hinsichtlich des Verkehrssektors, jedoch auch bei der Heizenergie. Dabei gibt es schon heute viele Möglichkeiten, auch in anderen Bereichen Regenerative Energien zu nutzen und endliche Ressourcen zu schonen oder gar vollständig abzulösen, zum Beispiel durch Elektroautos oder Wärmepumpen. Um dies zu erreichen, muss die Energiewende vollzogen und damit der Ausbau der erneuerbaren Energiequellen und sauberen Technologien vorangetrieben werden.
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