Vegetarier
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Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für eine vegetarische Ernährung. Vegetarier verzichten also aus freien Stücken auf das Verzehren von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Alle Informationen zu den Formen von Vegetarismus sowie zu den vielfältigen Motiven, die zur Entscheidung für eine fleisch- und fischlose Ernährung führen, erhältst Du im Lexikon von Vegan Strom.
Vegetarismus und seine Facetten
Vegetarische Ernährung ist heute in aller Munde. Im Allgemeinen steht die Ernährungsweise für den Verzicht auf Lebensmittel, die von getöteten Tieren stammen. Folglich konsumieren Vegetarier vorrangig Getreideprodukte, Obst, Gemüse sowie Hülsenfrüchte. Innerhalb der Gruppe der Vegetarier haben sich zusätzlich drei Untergruppen herausgebildet: Ovo-Lacto-Vegetarier, Lacto-Vegetarier sowie Ovo-Vegetarier. Diese drei Formen des Vegetarismus unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ernährungsbestandteile tierischen Ursprungs voneinander.
Der Ovo-Lacto-Vegetarismus etwa beinhaltet den Verzehr von Milch und Milcherzeugnissen wie Quark, Joghurt und Käse. Ebenso stehen Eier auf dem Speiseplan.
Ovo-Vegetarier hingegen verzichten neben Fleisch und Fisch ebenfalls auf den Konsum von Milchprodukten, essen aber Eier.
Demgegenüber steht die Ernährungsweise von Lacto-Vegetariern, die Eier aus ihrem Speiseplan streichen, im Gegenzug jedoch Milch und milchhaltige Lebensmittel konsumieren. In der westlichen Welt ernährt sich die Mehrheit der Vegetarier nach dem Modell des Ovo-Lacto-Vegetarismus. Im Gegensatz zum Veganismus steht für gewöhnlich in allen drei genannten Ernährungsformen des Vegetarismus auch Honig auf dem Speiseplan.
Eine weitere Untergruppe des Vegetarismus mit eher scherzhafter Bedeutung sind sogenannte Puddingvegetarier. Auch diese haben Fleisch und Fisch von ihrem Speiseplan gestrichen, ernähren sich im Gegensatz zur überwiegenden Mehrheit der Vegetarier zum Großteil jedoch von ungesunden Lebensmitteln wie Süßwaren, überzuckerten Limonaden sowie konservierungsstoffreichen Fertigprodukten. Daher ist diese Ernährungsform gesundheitsschädigend und steht in krassem Gegensatz zu einem der Grundgedanken des Vegetarismus, der Förderung der Gesundheit.
Motive für eine vegetarische Ernährung
Die Entscheidung, kein Fleisch und keinen Fisch mehr zu konsumieren, wird durch unterschiedlichste Motive verursacht, von denen zumeist mehrere zur Umstellung auf eine vegetarische Ernährung beigetragen haben.
Insbesondere die Einhaltung ethischer Grundsätze fördert den Entschluss, sich künftig vegetarisch zu ernähren. Menschen, die sich aus ethischen Gründen für Vegetarismus entscheiden, nehmen Tiere als Lebewesen mit Empfindungen wahr, die Freude und Schmerz spüren können. Daraus ergibt sich folglich das Gebot, auf jeglichen Verzehr von Fleisch und Fisch zu verzichten. Dabei beschränkt sich diese Auffassung oftmals nicht nur auf die Ablehnung von Fleisch- und Fischkonsum, sondern äußert sich gelegentlich ebenfalls in der Zurückweisung und aktiven Verhinderung von Tierversuchen zur Erprobung von Medikamenten und Kosmetika, von Stierkämpfen oder der Haltung von exotischen und heimischen Tieren in Zirkussen.
Auch zum Schutze der Umwelt verzichten Menschen auf den Konsum von Fleisch und Fisch. Für die Haltung und die zügigere Mästung von Rindern, Schweinen und Geflügel wird vor allem das Schrot von Sojabohnen verfüttert. Um die Gier nach Soja zu stillen, werden weltweit gigantische Waldflächen gerodet. Durch die Abholzung reduziert sich großflächig nicht nur der Bestand an Bäumen, der „ grünen Lunge der Erde“. Die Bäume können einerseits nicht mehr zur effektiven Bindung von Kohlenstoffdioxid beitragen, andererseits geben sie durch den Prozess der Rodung die in ihnen gebundenen Treibhausgase frei. Der Schaden für die Umwelt ist immens.
Ein weiterer gewichtiger Grund für die Entscheidung zu fleisch- und fischloser Ernährung ist die Steigerung der körperlichen und mentalen Gesundheit. So ernähren sich Vegetarier im Vergleich zu Menschen, die nicht auf den Konsum von Fleisch und Fisch verzichten, deutlich gesünder und sind seltener übergewichtig. Folglich leiden Vegetarier ebenfalls seltener unter „Wohlstandskrankheiten“ wie Diabetes mellitus Typ2. Eine vegetarische Ernährungsweise senkt das Risiko, an einigen Krebsarten zu erkranken. Vor allem Magen- und Prostatakrebs treten deutlich seltener auf. Des Weiteren lassen sich vegetarische Diäten optimal zur Behandlung schwerwiegender Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie bei Bluthochdruck und Arthritis nutzen.
In anderen Teilen der Erde, etwa in Indien, entscheiden sich Menschen aufgrund religiöser Gebote für den Vegetarismus. Insbesondere im Hinduismus und im Buddhismus ist der Verzehr von Fleisch zwar nicht untersagt, jedoch gilt das Fleisch aufgrund der Tötung und Schlachtung als unrein.
Nicht nur vegetarisch, sondern vegan
Da sich Vegetarier intensiv mit Lebensmitteln und der Lebensmittelherstellung auseinandersetzen, kommt es zu einem Überdenken der Lebensweise. Nicht wenige wollen noch nachhaltiger leben und sich für den Schutz des Planeten und all seiner Lebewesen einsetzen. Die logische Konsequenz ist dann der Veganismus. Veganer verzichte nicht nur auf Fleisch und Fisch. Sie lehnen jegliche Tierprodukte wie Eier, Käse und Milch aber auch Leder, Gelatine oder Honig ab.
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