Gegen Tierleid
Insektensterben
Das sind die Gründe und Folgen
Was ist unter Insektensterben zu verstehen?
Das Insektensterben bezeichnet den besorgniserregenden Rückgang der Insektenpopulationen weltweit. Studien zeigen, dass die Anzahl und Vielfalt der Insekten in vielen Regionen dramatisch abnimmt: Derzeit sind etwa 40 % aller Insekten auf unserem Planeten vom Aussterben bedroht. Innerhalb Deutschlands ist die Fluginsektenbiomasse in Naturschutzgebieten in einem Zeitraum von 27 Jahren um mehr als 76% zurückgegangen und jedes Jahr kommen weitere 2,5% dazu.
Was sind die Hauptursachen des dramatischen Insektensterbens?
Das Insektensterben ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen, welche wir Dir im Folgenden näher erläutern werden:
Intensive Landwirtschaft: Mehr als die Hälfte der Landesfläche Deutschlands wird für landwirtschaftliche Zwecke genutzt, was den Lebensraum der Insekten und anderer Wildtiere verringert.
Pestizide: Ein hoher Einsatz von Pestiziden, wie Herbiziden und Insektiziden, zerstört Nahrungs- und Nistquellen und beeinträchtigt die Fortpflanzungsfähigkeit der Insekten, was das Insektensterben weiter vorantreibt. Deutschland gehört derzeit zu den vier EU-Mitgliedsstaaten, welche die meisten Pestizide einsetzen.
Verarmung der Landschaft: Monokulturen und Überdüngung führen zu einem Rückgang der Pflanzenvielfalt und damit auch der Nahrungshabitate für Insekten.
Versiegelung von Flächen: Die Zerstörung von Lebensräumen durch den Bau von Infrastrukturen, Gewerbegebieten und Siedlungen führt zu einem Verlust von Lebensraum. Pro Jahr werden ca. 20.000 Hektar Land versiegelt.
Klimawandel: Veränderungen im Klima wie Temperaturanstiege, stärkere Regenfälle und mildere Winter beeinflussen die Insekten negativ.
Intensive Forstwirtschaft: Die intensive Bewirtschaftung des Waldes in Deutschland führt zu einem Mangel an alten Bäumen und Holz sowie verdichteten Böden sodass wichtige Lebensräume für Insekten verloren gehen.
Insektenfeindliche Gärten: Privatgärten nehmen etwa 3 Prozent der Landesfläche Deutschlands ein. Häufig sind die Gärten jedoch nicht frei von Pestiziden und bieten den Insekten weder Nahrung noch Unterschlüpfe oder Brutmöglichkeiten.
Was sind die Auswirkungen des Insektensterbens?
Hunderte Tierarten sind auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen. Durch das Insektensterben wird das ökologische Gleichgewicht erheblich gestört und die biologische Vielfalt reduziert.
Insekten sind extrem bedeutsam für die landwirtschaftliche Produktion. Sie sind für die Bestäubung von Pflanzen verantwortlich, machen den Boden fruchtbar, lockern ihn auf und fressen Schädlinge. Etwa 84 Prozent der Nutzpflanzen in Deutschland sind von Insekten abhängig und ihre Bestäubungsleistung wird auf etwa 3,8 Mrd. Euro geschätzt. Das Insektensterben gefährdet demnach die Nahrungsmittelproduktion.
Das Insektensterben hat auch Auswirkungen auf den Stoffkreislauf, da Insekten einen wichtigen Beitrag zur Zersetzung von toter tierischer und pflanzlicher Biomasse leisten. Ihr Rückgang kann daher die natürliche Recyclingfunktion beeinträchtigen und zu einer verminderten Fruchtbarkeit der Böden sowie einer langsameren Beseitigung von Abfällen führen.
Wie kann ich mich im Alltag für den Schutz von Insekten einsetzen?
Gestalte Deinen Garten oder Balkon insektenfreundlich: Ein ökologisch angelegter Garten bietet Lebensräume für verschiedenste Lebewesen wie Insekten, Vögel, Igel oder Frösche und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz.
Verzichte auf Pestizide und Chemikalien: Ein wichtiger Schritt gegen das Insektensterben ist der Verzicht auf Pestizide und Chemikalien. Denn diese können sich nicht nur im Grundwasser anreichern, sondern auch Insekten wie Schmetterlingen oder Bienen schaden.
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Quellen:
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