Raps- und Sonnenblumenöl: Teuer und vergriffen
Die besten Alternativen und ihre Verwendung
Überblick:
Aufgrund des Ukraine-Krieges kommt es bei Sonnenblumen- und Rapsöl derzeit zu Lieferengpässen sowie steigenden Preisen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Preise für Speiseöl um 22,6 Prozent.
Die Nachfrage nach Pflanzenöl ist im März diesen Jahres mehr als doppelt so hoch wie im September 2021. Dies ist vorwiegend auf Hamsterkäufe zurückzuführen. Deswegen wurden die Abgabemengen für Raps- und Sonnenblumenöl in einigen Supermärkten rationiert.
Selbstverständlich gibt es jedoch leckere Alternativen, die Du statt Raps- oder Sonnenblumenöl verwenden kannst: Zum Backen eignen sich beispielsweise Kokosöl oder Margarine, wohingegen Du zum Anbraten Sesam- oder Distelöl verwenden kannst. Walnussöl ist beispielsweise für Salate sowie Kaltspeisen sehr gut geeignet.
Für die Produktion von Agrokraftstoffen werden großflächig Energiepflanzen angebaut. Würden diese Agrarflächen für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden, könnte nachhaltig zur Ernährungssicherung beigetragen werden.
Lesedauer: 10 Minuten
Die Preise für diverse Lebensmittel sind in den letzten Monaten erheblich angestiegen. Insbesondere bei Raps- und Sonnenblumenöl ist der enorme Preisanstieg mehr als offensichtlich. Darüber hinaus sind beide Pflanzenöle im Supermarkt aktuell häufig Mangelware. Wir von Vegan Strom erläutern dir die Gründe dafür näher und informieren Dich außerdem über die besten Alternativen zu Sonnenblumen- sowie Rapsöl.
Auswirkungen des Ukraine-Krieges: Engpässe bei Raps- und Sonnenblumenöl
Durchschnittlich verbraucht Deutschland jährlich etwa 0,4 Millionen Tonnen Sonnenblumenöl. Laut Angaben des Verbands der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) stammen allerdings nur 6 Prozent des in Deutschland vertriebenen Sonnenblumenöls aus Deutscher Landwirtschaft. Weltweit wird der Großteil des aus Sonnenblumenkernen gewonnen Öls aus Russland sowie der Ukraine importiert. Etwa der Hälfte aller weltweiten Exporte stammt aus der Ukraine. Das Land ist damit bereits seit 2011 der global größte Lieferant für Sonnenblumenöl.
Ungefähr 70 Prozent der Fläche der Ukraine werden als Agrarflächen genutzt, große Teile davon auch für die Kultivierung von Sonnenblumen oder Raps. Auch in Russland werden diese Pflanzen weitschichtig kultiviert. Anfang April verhängte das Land jedoch eine Exportverbot für Sonnenblumenkerne. Darüber hinaus wird der Export von Sonnenblumenöl von Mitte April bis Ende August begrenzt. Durch Probleme in der Logistik ist auch Rapsöl aktuell häufig nicht im Supermarkt erhältlich. Die Ursachen dieser logistischen Probleme sind vielfältig, so stammen beispielsweise viele LKW-Fahrer aus der Ukraine.
Steigende Nachfrage nach Speiseöl
Sonnenblumen- und Rapsöl sind derzeit häufig Mangelware oder erheblich teurer geworden. Für Verbraucher:innen ist dies natürlich problematisch. Einige rechnen mit einer langfristigen Verknappung und kaufen daher größere Mengen als üblich ein. Laut UFOP (Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen E.V.) sind Raps- und Sonnenblumenöl die beliebtesten Speiseöle in Deutschlands Privathaushalten, was vermutlich daran liegt, dass sie vielfältig verwendbar sind und keinen Eigengeschmack haben. Sie gehören zu den Grundnahrungsmitteln und werden bei der Zubereitung von zahlreichen Gerichten benötigt.
Da diese aktuell nicht immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, rationieren einige Supermärkte nun die Abgabemenge von Speiseölen. Um Hamsterkäufe einzudämmen, dürfen pro Haushalt nur 1-4 Flaschen Pflanzenöl erworben werden. Das dies sinnvoll ist, zeigt die erheblich gestiegene Nachfrage – laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Nachfrage nach Speiseöl im März 2022 mehr als doppelt so hoch wie im September 2021 (+123 Prozent).
Raps- und Sonnenblumenöl: Enorme Preissteigerungen
Die Preise für Pflanzenöle sind innerhalb der letzten Monate rapide angestiegen. Eine Grafik auf der UVOP-Webseite macht deutlich, wie stark die Preise für Ölsaaten bereits angestiegen sind - und sie steigen stetig weiter an. Im April 2022 liegt der Preis für eine Tonne Raps bei über 1000 Euro. Vergleichsweise lag der Schlusskurs im April 2020 bei 366,75 EUR/t.
Auch die Preise für Sonnenblumenöl steigen an. Allerdings war bereits vor dem Ukraine-Krieg, während der Corona-Pandemie, kurzzeitig ein deutlicher Anstieg zu bemerken. Dies macht sich selbstverständlich auch beim Einkauf im Supermarkt bemerkbar. Nicht nur der Preis für Speiseöl explodiert, auch alle Produkte, die dieses enthalten, werden teurer. Durchschnittlich stiegen die Preise für Pflanzenöle und ölsaatenhaltige Produkte im März 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 22,6 Prozent.
Leckere Alternativen zu Sonnenblumen- und Rapsöl: Kochen und Backen
Grundsätzlich zählen Sonnenblumen- sowie Rapsöl nicht unbedingt zu den gesündesten Pflanzenölen. Dies liegt vor allem daran, dass die Öle häufig mit Schadstoffen belastet sind und mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Zudem sind die Pflanzenöle momentan schwer erhältlich. Daher haben wir von Vegan Strom für Dich recherchiert, welche guten, pflanzlichen Alternativen zu Sonnenblumen- und Rapsöl sich anbieten. Denn pflanzliche Produkte verursachen nicht nur weniger Tierleid, sondern schonen zusätzlich auch unseren Planeten, da weniger Ressourcen wie Wasser oder auch Land verbraucht werden. Darüber hinaus informieren wir Dich darüber, welches Pflanzenöl für welchen Zweck am besten geeignet ist.
Zum Backen kann statt Sonnenblumenöl auch Kokosöl verwendet werden, allerdings ist dieses nicht geschmacksneutral und sollte aufgrund der Vielzahl an enthaltenen gesättigten Fettsäuren in geringen Mengen verwendet werden. Der Vorteil von Kokosöl ist jedoch, dass es hoch erhitzbar ist und damit Temperaturen bis zu 200 Grad Celsius verträgt. Beim Kauf solltest Du darauf achten, hochwertige Bioprodukte zu kaufen.
Alternativ eignet sich auch Margarine, die für das Klima und das Tierwohl definitiv eine bessere Wahl ist als Butter. Zum Anbraten bei höheren Temperaturen sind raffiniertes Sesam- und Distelöl, Keimöl oder Erdnussöl geeignet. Insbesondere Erdnussöl hat mit 230 Grad Celsius einen sehr hohen Rauchpunkt und eignet sich sogar zum Frittieren. Die vorweg beschriebenen Pflanzenöle sind vielfältig einsetzbar und lange haltbar.
Zum Anbraten solltest Du auf keinen Fall kaltgepresstes Öl verwenden. Wird dieses zu stark erhitzt, entstehen schädliche Nebenprodukte wie Acrolein.
Pflanzenöle für Salate und Kaltspeisen
Eine weitere gute Alternative zu Sonnenblumen- und Rapsöl ist Olivenöl. Dieses kann zum Anbraten oder im Ofen, aber auch für Salate sowie Kaltspeisen verwendet werden. Besonders würzige Gerichte können durch kaltgepresstes Olivenöl mit einem kräftigen Aroma verfeinert werden. Walnuss-, Kürbiskern-, Trauben- oder Trüffelöl sind insbesondere für Salate gut geeignet, da sie ein intensives Aroma besitzen. Sowohl Kürbiskern- als auch Trüffelöl sind vergleichsweise teuer, dafür aber sehr nährstoffreich. Kürbiskernöl enthält beispielsweise sehr viel Vitamin E.
Isst Du gerne Kartoffeln mit veganem Kräuterquark, kannst Du diese mit Leinöl anrichten. Dieses schmeckt nussig und verleiht dem Gericht so eine besondere Geschmacksnote. Leinöl ist zudem extrem gesund, es enthält mehr Omega-3-Fettsäuren als Fisch. Allerdings ist das Pflanzenöl nicht sehr lange haltbar, Du solltest es deswegen innerhalb von vier Wochen verbrauchen.
Ressourcenknappheit: Lebensmittel versus Biokraftstoff
Angesichts des Ukraine-Krieges, welcher mit dazu geführt hat, dass Speiseöl im Supermarkt zu Mangelware und auch erheblich teurer geworden ist, steht die Frage im Raum, ob es möglicherweise weniger Engpässe gäbe, wenn Deutschland nicht so abhängig von Importen wäre. Denn wie bereits erwähnt ist die Ukraine ein wichtiger Lieferant für diverse Waren und Rohstoffe, wie beispielsweise Pflanzenöle und Getreide.
Durch den Anbau von Energiepflanzen, also Futter- oder Nahrungspflanzen, die für die Agrokraftstoffproduktion genutzt werden, gehen Agrarflächen verloren, die etwa der zweifachen Fläche Luxemburgs entsprechen. Durch die Abschaffung oder Einschränkung dieses Anbaus könnte nachhaltig zur Ernährungssicherung beigetragen werden – denn aktuell werden etwa zwei Drittel der jährlichen Rapsernte Deutschlands zur Gewinnung von Biokraftstoffen verwendet. Durch eine effektivere Nutzung von Agrarflächen, welche nur begrenzt vorhanden sind, wäre es möglich, einen Großteil des jährlichen Pro-Kopf-Verbrauchs von Speiseöl in Deutschland zu decken und so Lebensmittelengpässen vorzubeugen.
Vegan leben, vegane Energie beziehen
Wie Du bereits gelesen hast, gibt es diverse pflanzliche Alternativen, die statt Raps- und Sonnenblumenöl verwendet werden können. Es ist also gar nicht so schwer, beim Kochen und Backen auf tierische Produkte zu verzichten. Und pflanzliche Produkte schmecken nicht nur köstlich, sondern sind auch richtig gut für die Tiere und unseren Planeten. Ähnlich einfach funktioniert der Umstieg auf veganen Strom. Mit Vegan Strom hast Du einen kompetenten und engagierten Ansprechpartner für Dein veganes Leben. Wir liefern Dir Energie, die aus einer hundertprozentig tierfreien Erzeugung stammt. So kannst Du Deine Überzeugungen auch in den eigenen vier Wänden umsetzen. Wechsle jetzt zu VeganStrom und beginne Dein ganzheitlich veganes Leben!
Quellen:
https://www.bzfe.de/lebensmittel/lebensmittelkunde/speisefette-und-oele/
https://www.ufop.de/biodiesel-und-co/biodiesel/grafik-der-woche/
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/04/PD22_145_45.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/04/PD22_161_61281.html
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