Treibhausgas-Schleudern
5 überraschende Kandidaten, die Du als Treibhausgas-Schleudern ganz bestimmt nicht auf dem Schirm hattest
Dass Flugreisen, der Straßenverkehr oder die globale Fleischproduktion für große Anteile der weltweiten Treibhausgasemission verantwortlich sind, ist für die meisten mittlerweile kein Geheimnis mehr. Doch auch viele andere unscheinbar wirkende Dinge haben einen massiven Einfluss auf die Klimabilanz. Vegan Strom stellt Dir fünf überraschende Kandidaten unter den Treibhausgas-Schleudern vor.
REIS gehört zu den Treibhausgas-Schleudern
Asiatischer Reis, wie man ihn hierzulande aus dem Supermarkt kennt, stammt fast ausschließlich aus traditionellem Nassanbau. Dabei werden die Reisfelder geflutet und stehen von der Saat bis zur Ernte unter Wasser. Aber nicht nur Reispflanzen bietet diese Methode optimale Umweltbedingungen. Auch Mikroorganismen vermehren sich schnell in der nassfeuchten Umgebung und beginnen, in hohem Tempo Pflanzenreste zu zersetzen. Dabei werden große Mengen Methan erzeugt – ein Gas mit einer bis zu 28-mal stärkeren Treibhauswirkung als CO2. Etwa 10 bis 17 Prozent der weltweiten Methanemission lassen sich so auf den Nassreisanbau zurückführen. Zwar existieren bereits ökologische Alternativen, wie die 2011 gegründete „Plattform für nachhaltigen Reis“ (SRP), doch lässt sich nicht völlig verhindern, dass Treibhausgase wie Methan oder Lachgas bei der Reisproduktion entstehen. Wer häufiger auf Reis verzichten möchte, greift deswegen zu klimafreundlicheren Kartoffeln oder Nudeln.
BUTTER gehört zu den Treibhausgas-Schleudern
Jährlich werden in Deutschland etwa sechs Kilogramm Butter pro Kopf verbraucht. Denn das vielseitige Milchprodukt kommt beim Kochen zum Einsatz, als Backzutat oder wird ganz klassisch als Brotaufstrich verwendet. Aber ist die beliebte Butter auch gut für das Klima? Nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums werden für ein Kilogramm Butter etwa 24 Kilogramm CO2 produziert. Bei Rindfleisch ist es gerade einmal die Hälfte. Summiert macht so allein der deutsche Butterkonsum mehr als ein Prozent der jährlichen CO2-Emissionen des Landes aus. Eine Klimabelastung, die sich dank pflanzlicher Margarine oder Öle leicht vermeiden lässt.
WEIN gehört zu den Treibhausgas-Schleudern
Wein zählt zu den ältesten kultivierten Genussmitteln und wird in großen Mengen auch in Deutschland produziert. Für einen Liter Wein fallen dabei ca. 2 Kilogramm CO2 an. Dazu kommt mit 480.000 Litern pro Tonne Wein ein enormer Wasserverbrauch sowie der große Flächenbedarf für den Anbau der benötigten Trauben. Auch der Einsatz von Pestiziden, Düngern oder anderen Chemikalien schmälert die Umweltbilanz der regionalen Weinproduktion. Eine mögliche Alternative: Beim biologischen oder biodynamischen Weinanbau wird der Einsatz künstlicher Stoffe reduziert und auf eine nachhaltigere Produktion geachtet.
SCHNITTBLUMEN gehören zu den Treibhausgas-Schleudern
Etwa 80 Prozent aller in Deutschland vertriebenen Schnittblumen sind Importe aus afrikanischen Ländern. Dabei fallen lange Transportwege an. Hinzu kommen ein hoher Wasserverbrauch im Anbau und nicht selten fragwürdige Arbeitsbedingungen der ansässigen Erntehelfer. Aber sind zum Beispiel Rosen aus Europa wirklich die umweltfreundliche Alternative? Eine 2007 veröffentlichte Studie der englischen Cranfield Universität hat dafür die Produktion kenianischer und niederländischer Rosen für den britischen Markt verglichen. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass Produktion und Transport einer Einheit von 12.000 kenianischen Rosen 2.200 Kilogramm CO2 ausstößt. Bei den niederländischen Blumen sind es dagegen 35.000 Kilogramm – fast sechzehnmal so viel. Grund dafür ist der aufwändige Anbau im Gewächshaus, der auf kenianischen Blumenfarmen dank der guten Witterungsbedingungen entfällt.
HAUSTIERE gehören zu den Treibhausgas-Schleudern
Wahrscheinlich haben sich die wenigsten einmal Gedanken darüber gemacht, ob und in welchem Ausmaß die eigene Haustierhaltung das Klima beeinflusst. Dabei ist der Effekt nicht zu verachten. Häufiger Streuwechsel, fleischlastige Nahrung und ähnliches sorgen dafür, dass beispielsweise für eine Katze jährlich 2.250 Kilogramm CO2 anfallen. Das entspricht 25 Prozent der Pro-Kopf-Emission in Deutschland. Ein Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit auch bei Haustieren kann hier also einiges bewirken.
Treibhausgas-Schleudern müssen nicht immer die üblichen Verdächtigen sein. Ein verantwortungsvoller Konsum mindert den persönlichen Klimafußabdruck schon bei alltäglichen Dingen. Mehr zum Thema Ökologie, Klima und Nachhaltigkeit findest Du bei Vegan Strom!
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